Caca De Luna - Sedition LP

Wenn heutzutage 16 Songs auf einer LP vereint worden sind, dann kann man sich schon ausmalen, dass es hier sehr zügig zur Sache geht. Abgesehen von dieser sich beim Anhören bestätigenden Vermutung sind die drei Jenaer von Caca de Luna aufgrund ihrer langjährigen Aktivitäten aber natürlich auch keine Unbekannten, so dass das Fachpersonal für Geballer und Gebolze wissen dürfte, dass uns hier derber Hochgeschwindigkeits-Grindcore in den Gehörkanal gebohrt wird. Abwechslung wird bei diesem Maschinengewehrsound u.a. durch die Tatsachen erlangt, dass sich gelegentlich auch punkige Parts unter die Prügelattacken mischen und alle drei Bandmitglieder für den Gesang verantwortlich sind. Das hat zur Folge, dass hier fleißig gegrunzt, gebrüllt und gekreischt wird.
Textlich verzweifeln Caca de Luna an dem sich immer weiter in die gleiche Richtung und im selben Takt drehenden Hamsterrad dieser Leistungs- und Verwertungsgesellschaft („Produkte“, „Tätigkeitstaumel“, „Beitrag“, „Menschmaschine“). Aber auch klare politische Statements lässt das Trio nicht vermissen, indem sie sich gegen Sexismus und Femizide („Toxische Phantasie“) oder eurozentristischen Rassismus („Völkerschau“) aussprechen, sich für Tierrechte einsetzen („Blut an den Händen“) oder sich mit der kurdischen Bewegung solidarisieren („Von Sonnenaufgang bis Untergang“). Alle durchweg deutschsprachigen Texte findet ihr auf der LP-Beilage.
Wer sich gern von klassischem, straighten Grindcore durchschütteln lässt, kann sich Caca de Luna bedenkenlos durch die Lauscher blasen.